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Eltern und Erzieher sollten mit Notfall-Arzneimitteln für Kinder üben

30.04.2019

Wenn ein Kind ein Notfall-Arzneimittel braucht, sollten Eltern, Erzieher und Lehrer dessen Anwendung schon im Vorfeld üben. „Im Notfall sind alle Beteiligten so unter Druck, dass gerade bei komplexen Darreichungsformen leicht Fehler passieren. Deshalb sollten sich die Erwachsenen schon im Vorfeld in der Apotheke demonstrieren lassen, wie ein Notfall-Arzneimittel bei einem Kind richtig angewendet wird“, sagt Dr. Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Zu diesem Zweck bietet die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg bereits seit vielen Jahren einen Vortrag für die Zielgruppe Lehrkräfte im Rahmen des Vortragskonzeptes „Apotheke macht Schule“ an.

Der bundesweite ‘Tag der Apotheke‘ findet jedes Jahr am 7. Juni statt. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Richtige Medikation für Kinder“. Viele der rund 2.442 baden-württembergischen Apotheken machen an diesem Aktionstag auf Leistungen speziell für Kinder aufmerksam.

Notfall-Arzneimittel brauchen Kinder zum Beispiel bei einer Allergie gegen Erdnüsse oder andere Nahrungsmittel, erklärt Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg: „Rund acht Prozent aller Kinder sind schätzungsweise betroffen, wobei diese Allergie mit zunehmendem Alter seltener wird. Die Allergie kann unter anderem zu Hautausschlag, Schwellungen, Atemgeräuschen, Luftnot oder Schwindel führen.“ Die Symptome betreffen den ganzen Körper und sind schwerwiegender als bei einer Lebensmittel-Intoleranz. Typisch für die allergische Reaktion ist der rasche Beginn der Symptome; die Schwere der Symptome kann nur selten vorhergesagt werden. „Unbehandelt können akute schwere allergische Reaktionen bei Kindern tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, dass die Notfall-Arzneimittel nicht nur immer in Reichweite sind, sondern die Erwachsenen auch mit der Anwendung vertraut sind“, sagt Dr. Martina Neininger vom Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) der Universität Leipzig. Im Notfall sollte zunächst ein Notarzt verständigt werden. Allerdings sollten auch ärztlich verschriebene Antihistaminika oder Kortison griffbereit sein. Dabei ist zu bedenken, dass die ebenfalls zum Notfallset gehörenden beratungsintensiven Adrenalin-Autoinjektoren wegen Lieferproblemen der Anbieter aktuell in Apotheken kaum verfügbar sind.

Beispiele für weitere Notfall-Arzneimittel, deren Anwendung Erwachsene üben sollten, sind Dosieraerosole bei Asthmaanfällen sowie Rektiolen oder Mundspritzen bei epileptischen Anfällen von Kindern.

 


„Tag der Apotheke“: Bundesweiter Aktionstag seit 1998
Jedes Jahr wird der Tag der Apotheke durch die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) ausgerufen. Mit dieser bundesweiten Aktion wollen die öffentlichen Apotheken auf die Bedeutung ihres Heilberufes für die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung hinweisen. Dabei stehen die Betreuung der Patienten durch das pharmazeutische Personal und das breite Leistungsspektrum der Apotheken im Fokus. Viele Apotheken nutzen diesen Tag, um ihre Kunden auf ihre besonderen Kompetenzen aufmerksam zu machen. Erstmals fand der Tag der Apotheke am 10. September 1998 statt. (Quelle: ABDA)

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