LAK, PZ / Erfolgreicher Pilotkurs: Knapp 25 Apothekerinnen und Apotheker schlossen am 10. Dezember in Stuttgart die Weiterbildung „Prävention und Gesundheitsförderung“ ab. Mit der Präsentation der Projektarbeiten endete der 80-stündige Kurs der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg.

Die Zeiten, da Gesundheit allein als Abwesenheit von Krankheit verstanden wurde, sind vorüber. Gesundheit umfasst Wohlbefinden und Lebensqualität in körperlicher, geistiger und seelischer Hinsicht. Mit der gestiegenen Lebenserwartung haben sich auch das Gesundheitsbewusstsein und das Verhältnis von Gesundheit zu Krankheit gewandelt. Damit verändern sich die Erwartungen der Menschen an ihren Apotheker und darauf muss dich der Berufsstand mehr und mehr einstellen. Anlass für die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, die neue Weiterbildung „Prävention und Gesundheitsförderung“ erstmals anzubieten.

„Als Apotheker sind wir Ansprechpartner für kranke und gesunde Menschen. Ich möchte auf die Kunden zugehen und nicht nur in der Apotheke auf sie warten“, erläutert Apothekerin Karin Binder aus Edingen-Neckarhausen ihre Motivation zur Kursteilnahme. Die emotionale Bindung der Kunden an die Apotheke zu stärken, hält auch Teilnehmer Dr. Lothar Graff, Wiesloch, für zukunftsweisend. Der Kurs habe ihm viele Anregungen gegeben, wie er seine Kunden mit individualisierter Leistung  überzeugen kann.

In 80 Unterrichtseinheiten konnten die Apothekerinnen und Apotheker ihr Wissen zur Prävention in Theorie und Praxis auffrischen und erweitern. Nach einer Einführung zum Verständnis von Gesundheit und deren Einflussfaktoren standen neben theoretischen Grundlagen der Prävention und Gesundheitsförderung auch viele Fachthemen wie metabolisches Syndrom, Diabetes, Osteoporose oder Screeningmethoden auf dem Programm. Ebenso trainierten die Apotheker im Seminar, wie sie Patienten zur Verhaltensänderung und zu dauerhaftem gesundheitsbewusstem Lebensstil motivieren können. Im Themenblock „Netzwerkbildung und Öffentlichkeitsarbeit“ ging es darum, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen auf- oder auszubauen und erfolgreiche Öffentichkeitsarbeit zu leisten.

Den spannenden Abschluss des Kurses bildete die Vorstellung der Projektarbeiten der Seminarteilnehmer. Viele kreative Ideen wurden eingebracht, Anregungen eingeholt und damit eine gute Grundlage für die künftige Arbeit geleistet. Daraus habe er viele neue Denkanstöße gewonnen, hebt Apotheker Jürgen Kohler aus Plüderhausen hervor: „Das Lernen von den Kollegen war für mich besonders wertvoll.“ Dass der Kurs so viel Gelegenheit zum kollegialen Austausch bot und daraus ein „großer Ideenpool“ entstand, hat auch Dr. Anja Kohlrausch begeistert. „Ich fand’s genial“.

Die erfolgreichen Seminarteilnehmer dürfen nun die Zusatzbezeichnung „Prävention und Gesundheitsförderung“ tragen. Der große Erfolg des Pilotkurses hat die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg dazu angeregt, die Weiterbildung im nächsten Jahr erneut anzubieten.

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