Apotheker sind Spitze: Qualitätsförderpreis Gesundheit verliehen
02.11.2010
27 Projekte aus den verschiedensten Bereichen des Gesundheitswesens hatten ihre ausführlichen Unterlagen eingereicht. Besonders überzeugend waren die Projekte zweier Krankenhausapotheken. Die meisten Stimmen der Jury erhielt die Arbeit „Krankenhausapotheker auf Station – Pharmazeutisches Konsil“, welche von der Leiterin der Krankenhausapotheke der Kliniken des Landkreises Karlsruhe in Bruchsal, Helga Giraud, eingereicht wurde. „Dieser Beitrag weist den Weg, den die Krankenhauspharmazie in Zukunft gehen wird“, so Dr. Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg und Mitglied der Jury.
In dem Projekt wurde durch eine institutionalisierte Form der Zusammenarbeit zwischen Apothekern, Ärzten und Pflegepersonal im Krankenhaus die Arzneimitteltherapiesicherheit und die Qualität und Wirtschaftlichkeit im Medikationsprozess im Krankenhausalltag spürbar verbessert. In dem Projekt wurde auf den Stationen der chirurgischen, urologischen und gynäkologischen Abteilungen ein Beratungsapotheker eingebunden. Dieser übernimmt Aufgaben wie die Substitution der Hausarztmedikation mit den Arzneimitteln des Krankenhauses, die Beratung der Ärzte zur Medikation und die Berechnung von Dosierungen oder die Überprüfung von Wechsel- und Nebenwirkungen. Durch die starke Einbindung der Apotheker konnten Vorteile für die Patienten wie die Reduktion unerwünschter Nebenwirkungen erzielt werden, Ärzte profitierten von der Fachexpertise des Apothekers etwa bei der Berechnung der erforderlichen Arzneimitteldosierungen und auch der Wirtschaftlichkeit konnte durch deutliche Einsparungen bei den Arzneimittelkosten Rechnung getragen werden. Dieser Mehrgewinn für alle Beteiligten überzeugte die Jury.
Ähnlich überzeugend war das von Dr. Matthias Fellhauer, Direktor der Apotheke im Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen eingereichte Projekt „Optimierte Arzneimittelversorgung bei der Entlassung aus dem Krankenhaus: Ein Beitrag zu mehr Versorgungsqualität“. Die Entlassung eines Patienten aus dem Krankenhaus stellt immer einen Bruch der Arzneimittelversorgung dar, nicht zuletzt, weil in der stationären und der ambulanten Versorgung unterschiedliche Ärzte tätig sind. Das Projektteam um Dr. Fellhauer entwickelte Lösungsansätze, wie durch die qualitätsgesicherte Mitgabe von Arzneimitteln bei der Entlassung vor dem Wochenende (Freitag ist der primäre Entlassungstag) Brüche bei der Medikation vermieden werden können. Durch die Krankenhausapotheke erfolgte eine intensive Beratung der Patienten zur korrekten Anwendung der Medikamente. So konnte die Qualität der Arzneimitteltherapie nachhaltig verbessert werden.
Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK) gratuliert den Preisträgern. „Apotheker und Ärzte sind zwei unterschiedliche Helberufe mit ihren jeweiligen Stärken. Nur gemeinsam können sie für den Patient den optimalen Nutzen hervorbringen“, so Dr. Günther Hanke. Ferner dankt die LAK dem Sozialministerium, das erkannt hat, dass innovative Lösungsansätze im breiten Feld des Gesundheitsmarktes belohnt und vor allem bekannt gemacht werden müssen. Gerade Apotheker bewegen sich heute wie nie zuvor im Spannungsfeld zwischen optimaler Arzneimittelversorgung und effizienter Wirtschaftlichkeit.
Über die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK) ist die Berufsvertretung für mehr als 11.000 Apothekerinnen und Apotheker, die sowohl in öffentlichen Apotheken als auch in Krankenhäusern, in der Industrie, in der Verwaltung, in der Bundeswehr sowie in Forschung und Lehre tätig sind. Sie setzt sich dafür ein, dass der Apothekerberuf als freier Heilberuf erhalten bleibt und die Arzneimittelversorgung über die Apotheken weiter optimiert wird. Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder durch Stellungnahmen zur Gesundheitsgesetzgebung oder Aufklärungskampagnen. Darüber hinaus nimmt die LAK Aufgaben wahr wie Fort- und Weiterbildungen oder Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen.
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